In Deutschland gab es hunderte Scheinanlagen, die jedoch im wahrsten Sinne des Wortes alle restlos im Dunkel der Geschichte verschwunden sind – fast nichts hat sich davon erhalten, was sicherlich auch daran liegt, dass die Thematik damals „geheim“ war.
Zu jeder der Anlagen gehörte ein Schalt-/Leitstand bzw. Leitbunker, auch diese sind aber so gut wie restlos beseitigt worden. Der ehemalige Leitbunker der Kruppschen Nachtscheinanlage aber entging nur durch Zufall der für ehemalige Militäranlagen obligatorischen Sprengung durch die Besatzungstruppen, dieses, weil der damalige Eigentümer des Grundstückes, ein Landwirt auf dem Rottberg, den britischen Besatzungstruppen verdeutlichen konnte, dass er diesen unabdinglich für landwirtschaftliche Zwecke nutzen müsse – was genehmigt wurde. So ist die Anlage über die Jahrzehnte unbeschädigt erhalten geblieben.
Diese Bunkeranlage ist in Deutschland damit einer der ganz wenigen Überreste einer solchen Scheinanlage überhaupt, weshalb sie historisch quasi einzigartig ist und zwischenzeitlich unter Denkmalschutz gestellt wurde – der Leitbunker ist eingetragenes Baudenkmal der Stadt Velbert. Die diesbezüglichen Bemühungen hatte 2012 / 2013 unsere Arbeitsgruppe der ehrenamtlichen Mitarbeiter des LVR – Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, gemeinsam mit dem Eigentümer der Anlage vorangetrieben.
Die entscheidungstragenden behördlichen Mitarbeiter des Amtes für Bodendenkmalpflege hatten nicht den geringsten Zweifel daran, dass diese Anlage wegen ihrer im historischen Kontext gegebenen Einzigartigkeit und ihres guten Zustandes unter Denkmalschutz gestellt werden muss. Da es sich um ein oberirdisches Bauwerk handelt, gaben sie nach Erstbesichtigung den Denkmalschutzantrag an ihre Kollegen vom Amt für Denkmalpflege weiter. Freundlich unterstützt wurde dieses vorhaben durch den heutigen Eigentümer. So ist die Bunkeranlage seit 2013 eingetragenes Baudenkmal der Stadt Velbert.